Mit 20 Jahren zog es Ingo Seidensticker für sechs Monate in eine angesehene, multikulturelle Restaurantküche im schweizerischen Ascona. Es folgte ein Winter in einem italienischen Restaurant in St. Moritz, das als „Bestes Restaurant der Schweiz“ ausgezeichnet wurde, wo er unter anderem für Boris Becker und Verona Pooth kochte.
Anschließend lernte er in der Sterne-Küche auf Sylt die Gourmet-Küche kennen und lieben. Doch der Höhepunkt seiner Reise fand auf hoher See statt: 2003 ging er in Buenos Aires an Bord der „MS Europa“ und reiste ein halbes Jahr um die Welt. Danach zog es ihn ins englische Henley-on-Thames, wo die Henley-Royal-Regatta stattfindet. Hier erhoffte er sich viel von der dichten Anwesenheit adeliger Gäste, musste jedoch enttäuscht feststellen: „Die englische Küche ist einfach irgendwie platt.“
Nach dem Besuch der renommierten Hotelfachschule in Dortmund pachtete er das Restaurant im Dalheimer Kloster und war dort drei Jahre als Geschäftsführer tätig.
Seit Januar 2011 ist er im Germanenhof beschäftigt, wo er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Eva-Maria Iselin bereits im Oktober 2010 die alte Gaststube umgestaltete. Kaum war die Renovierung als erstes großes Projekt gelungen, suchte sich der 30-Jährige eine neue Herausforderung: Er machte seinen Jagdschein.
Jetzt können sich die Gäste des Germanenhofs auf Wild freuen, das teilweise vom Koch persönlich geschossen wird.